Er sprach zu seinem großen Bedauern nur selten mit solchen, die etwas Belangvolles zu sagen hatten, von denen man Neues und Richtiges erfuhr, mit denen man Gedanken austauschen konnte zu bedeutsamen Themen, von denen man lernen und denen man etwas mitteilen konnte. Die Leute, mit denen er es stattdessen Umgang zu haben pflegte, redeten zwar mehr oder minder viel, aber meistens nichts, das anzuhören sich lohnte. Er fand sich wegen dieser Einschätzung nicht überheblich, sondern anspruchsvoll. Er verspürte eben ein Bedürfnis nach echten Gesprächen mit Leuten, die auf ihre Weise gebildet waren und sich auf etwas verstanden, die Fakten kannten und bewerten konnten, die nachdachten, die kritisch waren, deren Urteile wohlbegründet waren, die nicht bloß irgendetwas nachplapperten, was sie irgendwo gehört zu haben meinten. Solche Leute waren selten. Jedenfalls kannte er fast keine. Darum blieb er viel für sich. Er gab zu, was er selbst im Alltag so sagte, war auch oft belanglos. Er hatte nichts gegen ein Schwätzchen ab und zu, gegen einen freundlichen Spruch, ein gut gesetztes Witzwort, es freute ihn, wenn er jemanden zum Schmunzeln, zum Lächeln, gar zum Lachen brachte. Das machte den Umgang erträglicher. Aber daraus lernte er nichts, das brachte ihn nicht weiter, davon wurde er kein besserer Mensch. Er hätte stattdessen gern auch zum Nachdenken gebracht. Hätte gern Fragen gestellt und Antworten bekommen, die Wesentliches betrafen. Damit blieb er allein. Er bedauerte das. Er konnte es nicht ändern. Was hätte er sagen sollen?
Er war sicher, dass man ihn merkwürdig fand. Er fand sich selbst merkwürdig.
Weil er niemanden hatte, mit dem er über das, was er tat und noch tun wollte, reden konnte, verlor er das Gefühl dafür, ob das, was er tat und tun wollte, Bedeutung hatte und welche. Ihm fehlte die Berichtigung und Verbesserung der Gedanken durch Gedankenaustausch. Er war auf sich allein gestellt, und musste wichtige Gespräche mit sich selbst führen, die er besser mit anderen geführt hätte. Er war nicht unkritisch sich selbst gegenüber, das war nie sein Problem gewesen, aber er hatte es so schrecklich satt, immer alles selbst machen zu müssen, hätte es vorgezogen, wenn ihm wenigstens ab und zu jemand bei der Beurteilung und Bewertung dessen, was er tat und tun wollte, zur Hand gegangen wäre. Gegen die Kritik anderer konnte er sich wehren oder sie annehmen oder erst das eine, dann nach und nach das andere. Gegen seine eigene Kritik hingegen war er wehrlos. Sie konnte ihn vernichten.
Er war sicher, dass man ihn merkwürdig fand. Er fand sich selbst merkwürdig.
Weil er niemanden hatte, mit dem er über das, was er tat und noch tun wollte, reden konnte, verlor er das Gefühl dafür, ob das, was er tat und tun wollte, Bedeutung hatte und welche. Ihm fehlte die Berichtigung und Verbesserung der Gedanken durch Gedankenaustausch. Er war auf sich allein gestellt, und musste wichtige Gespräche mit sich selbst führen, die er besser mit anderen geführt hätte. Er war nicht unkritisch sich selbst gegenüber, das war nie sein Problem gewesen, aber er hatte es so schrecklich satt, immer alles selbst machen zu müssen, hätte es vorgezogen, wenn ihm wenigstens ab und zu jemand bei der Beurteilung und Bewertung dessen, was er tat und tun wollte, zur Hand gegangen wäre. Gegen die Kritik anderer konnte er sich wehren oder sie annehmen oder erst das eine, dann nach und nach das andere. Gegen seine eigene Kritik hingegen war er wehrlos. Sie konnte ihn vernichten.
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